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Beete vorbereiten – Tipps rund um den Gemüseanbau

Im Frühjahr heisst es wieder: Die Beete vorbereiten, bevor das erste Saatgut oder die Jungpflanzen auf die Beete kommen.

Der Gemüseanbau beginnt mit der Vorbereitung der Beete. Denn nur in einem gesunden Boden, der ausreichend Nährstoffe für die ihn ihm wachsenden Pflanzen bereithält, wachsen auch gesunde Gemüsepflanzen. Wenn Du Wert auf eine üppige Ernte legst, solltest Du Deine Beete vor der Aussaat oder der Pflanzung der Jungpflanzen entsprechend vorbereiten.

Beete vorbereiten – den Boden lockern und verbessern

Während Du Dir in der Winterzeit einen Pflanzplan ausarbeiten kannst, welcher sowohl die optimale Fruchtfolge als auch den Fruchtwechsel berücksichtigt, solltest Du im Frühjahr Deine Beete vorbereiten. Denn die Qualität des Bodens bestimmt über Wachstum und Erntesegen Deiner Gemüsepflanzen, Salate und Kräuter. Um den Boden bei Bedarf verbessern zu können, musst Du vorerst den Bodentyp Deiner Gemüsebeete bestimmen. Einfach gesagt, kannst Du grob zwischen Sandboden, Lehmboden und Tonboden unterscheiden. Ein Boden, der viel Sand enthält, ist locker, luftdurchlässig und neigt nicht zur Staunässe. Allerdings speichert ein sandiger Boden auch schlechter Nährstoffe und Feuchtigkeit. Eine Verbesserung eines Bodens mit zu hohem Sandanteil erzielst Du mit der Beimischung von Humus oder reifem Kompost. Ein zu schwerer Lehm- oder Tonboden wiederum neigt zur Verdichtung und daher zu einer schlechten Durchlüftung und schädlicher Staunässe. Diesem kannst Du ebenfalls mit der Einarbeitung von Humus oder Kompost und vor allem von auflockerndem Sand entgegenwirken.

Wenn Du im Frühjahr Deine Beete vorbereiten möchtest, solltest Du zuerst einmal sämtliches Pflanzenmaterial, Unkräuter und Steine entfernen, die sich noch im oder auf dem Boden befinden. Sind die Beete von Unkraut, Pflanzenresten und Steinen befreit, geht es an das Lockern des Erdreichs. Mit dem Sauzahn ist ein tiefgründiges Lockern und Durchlüften des Bodens möglich, ohne die Bodenbakterien zu sehr zu beeinträchtigen. Zwar ist das Lockern mit dem Sauzahn gerade bei schweren Böden recht anstrengend und muss anfangs womöglich durch das Lockern mit der Grabgabel ersetzt werden. Wenn Du aber jedes Frühjahr mit Hilfe eines Kultivators Sand und Kompost in den Boden einarbeitest, erhältst Du mit der Zeit einen lockeren Boden, der auch leichter mit dem Sauzahn zu bearbeiten ist. Für die Bodenauflockerung mit dem Sauzahn bewegst Du den Sauzahn im Boden vorsichtig hin und her und ziehst so Schritt für Schritt Rillen quer durch Dein Gemüsebeet.

Vorteile der Bodenlockerung mit dem Sauzahn

Die Lockerung mit dem Sauzahn schont die tieferen Bodenschichten und damit auch die unterschiedlichen Bodenorganismen. Die bessere Durchlüftung des Bodens fördert ein stabiles Wurzelwachstum sowie eine optimale Nährstoffaufnahme der Gemüsepflanzen. Gerade verdichtete Böden profitieren von einer regelmässig im Frühjahr durchgeführten Lockerung mit dem Sauzahn, die langfristig zudem erosionsbedingten Bodenschäden vorbeugt. Unkrautsamen und Unkrautwurzeln, die sich im Boden befinden, werden durch die Bearbeitung mit dem Sauzahn an die Erdoberfläche befördert, wodurch das Unkrautaufkommen gerade in den ersten Wochen drastisch reduziert wird. Die Bodenlockerung mit dem Sauzahn ist daher eine ökologisch sinnvolle Methode, wenn Du den Boden der Beete vorbereiten und dabei das Bodenleben möglichst schonen möchtest.

Eine feinkrümelige Bodenstruktur für die Aussaat

Vorgezogene Pflanzen haben es um einiges leichter als Gemüse- oder Salatsamen, die direkt ins Freiland gesät werden. Denn diese sind auf eine möglichst feinkrümelige Struktur des Bodens angewiesen, um aufgehen und Wurzeln bilden zu können. Mit der Bearbeitung des Bodens mit Hilfe eines Kultivators oder Krails kannst Du auch gleichzeitig Sand und Kompost oder einen anderen organischen Dünger wie Horn- oder Algenmehl einarbeiten. Für eine optimale Nährstoffversorgung kannst Du bis zu zwei Liter Kompost pro Quadratmeter Deines Gemüsebeetes ausbringen. Nach einer kurzen Ruhezeit von etwa zwei Wochen kommt dann noch einmal der altbewährte Rechen zum Einsatz. Mit diesem wird die oberste Bodenschicht feinkrümelig geharkt, damit der Boden optimal für die nun folgenden Aussaaten vorbereitet ist. Nun erfolgt die Ein- und Aufteilung Deiner einzelnen Beete. Denn bevor Du die ersten Rillen für die Aussaat ziehst, solltest Du genau wissen, welches Gemüse Du wo und wann aussäst bzw. auspflanzen möchtest.

Damit der Boden Deiner Beete nicht zu lange brachliegt, was die Bodenqualität negativ beeinflussen und den Boden austrocknen kann, solltest Du stets nur die Beetflächen bearbeiten, die Du auch zeitnah mit einer Aussaat oder Bepflanzung versehen kannst. Auch das Zerkleinern der Erdkrume durch das Hacken spielt hierbei eine wichtige Rolle. Denn solange Du nicht ausreichend organisches Mulchmaterial hast, um den Boden um die Jungpflanzen herum zu bedecken, verhindert das regelmässige Hacken eine vorzeitige Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit. Zusätzlich wird durch das Hacken die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens verbessert. Bei der Einteilung der Beete solltest Du zudem darauf achten, dass diese höchstens eine Breite von anderthalb Metern aufweisen, damit Du das Beet später von allen Seiten aus gut bearbeiten kannst. Aus dem Boden entfernte Unkräuter, die zu dieser Zeit meist noch nicht blühen, kannst Du übrigens gut als Mulchmaterial zwischen den einzelnen Beetreihen liegenlassen. Es dient der Beschattung des Bodens und wird von den Bodenorganismen in wertvollen Humus umgewandelt.

Bodenverbesserung durch Gründüngung

Mit dem Anbau spezieller Gründüngungspflanzen kannst Du die Bodenqualität ebenfalls erheblich verbessern. Die angebauten Pflanzen handelt es sich dabei meist um Leguminosen oder Kreuzblütler, die nicht geerntet und stattdessen als Mulchmaterial oder zum Unterpflügen verwendet werden. Manche dieser Gründungspflanzen wie beispielsweise Sonnenblumen lockern mit ihren langen Pfahlwurzeln zusätzlich den Boden und lösen so Bodenverdichtungen auf. Auch für die Bodenorgansimen und damit den Anteil des natürlichen Humus ist eine Gründüngung ideal. Möchtest Du mit einer Gründüngung bereits im Herbst die Beete vorbereiten, kannst Du die Pflanzen spätestens im zeitigen Frühjahr in den Boden einarbeiten, was diesen mit wertvollem Stickstoff anreichert. Allerdings musst Du bei der Gründung auf das Einhalten der Fruchtfolge achten, um ansteckende Pflanzenkrankheiten zu vermeiden. So solltest Du zur Gründüngung keine Kreuzblütler verwenden, wenn Du anschliessend auf dem gleichen Beet Kohl anbauen möchtest. Eine Gründüngung schützt den Boden ausserdem vor Austrocknung, Starkregen, Verschlämmung, Erosion und zu starken Temperaturschwankungen.

Wenn Du Deine Gründüngung als Mulchmaterial verwendest oder rechtzeitig im Frühjahr in den Boden einarbeitest, wird der Boden mit wertvollen Nährstoffen angereichert. Gerade der hohe Stickstoffanteil sorgt beim Gemüseanbau für gesunde und kräftige Pflanzen. Ein weiterer Vorteil einer möglichst dichten Gründüngung ist die Reduzierung von Unkrautaufkommen, was Dir das zeitaufwändige Unkrautjäten erleichtert, wenn Du Deine Beete für den Gemüseanbau vorbereiten möchtest. Andere Gründüngungspflanzen, die jedoch das ganze Jahr über im Boden verbleiben dürfen, sind dafür bekannt, schädliche Fadenwürmer und Nematoden zu vertreiben. Nützliche, effektive Bodenorganismen wiederum kannst Du Deinen Beeten bei Bedarf sogar zusätzlich über das Giesswasser zufügen oder mit dem Kompost als Bodenaktivator in den Boden einarbeiten. Wenn Du beim Gemüseanbau dann noch auf die richtige Reihenfolge der Schwach-, Mittel- und Starkzehrer sowie auf eine bewährte Mischkultur achtest, steht einem üppigen Erntesegen nichts mehr im Wege. Denn die richtige Vorbereitung des Bodens sowie ein reges Bodenleben bilden die Basis für starke und gesunde Gemüsepflanzen.

Boden für Beete vorbereiten ohne umgraben

Das Umgraben zur Vorbereitung der Beete ist meist nicht nötig und kann dem Boden sogar mehr schaden als nutzen. Denn dabei gerät das Mikrobiom des Bodens aus seinem natürlichen Gleichgewicht. Sauerstoffabhängige Mikroorganismen fühlen sich nur in den oberen Erdschichten wohl, während andere Mikroben an feuchte und dunkle Erdtiefen gewohnt sind. Selbst das Anlegen eines neuen Beetes aus einem Stück Rasen kannst Du ohne Umgraben bewerkstelligen, indem Du im Herbst auseinandergefaltete Kartons auf die zukünftige Beetfläche auslegst und darüber eine Schicht Humus ausbringst. Darunter wachsen weder Unkraut noch Gras. Die Pappe selbst ist bis zum Frühjahr kompostiert, so dass Du ganz ohne Umgraben eine freie Beetfläche mehr für Deinen Gemüseanbau hast.

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