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Bienenfreundliche Pflanzen für Deinen Gemüsegarten

So sorgen bienenfreundliche Pflanzen für einen üppigeren Erntesegen und mehr Biodiversität im Gemüse- und Kräutergarten.

Nicht alle Pflanzen sind bienen- und insektenfreundlich. Dennoch locken blütenreiche Sträucher und Gehölze, Gemüsepflanzen und Kräuter vom Frühjahr bis in den Herbst hinein zahlreiche Bienen und andere Insekten in den heimischen Garten. Während Bienen bei der Bestäubung und Befruchtung helfen, dienen ihnen Nektar und Pollen der Blüten als wertvolle Nahrungsquelle.

Ab April erfreuen sich Hummeln, aber auch Honig- und Wildbienen an blühenden Obstbäumen und Sträuchern. Doch nach der frühen Obst- und Beerenblüte suchen diese Nützlinge oftmals vergeblich nach bienenfreundlichen Pflanzen. Dabei ist es gar nicht so schwer, den Garten von Frühling bis Herbst bienenfreundlich zu gestalten. Auch unter den Stauden gibt es einige, die gern von Bienen angeflogen werden. Doch sind es nicht nur Blumenrabatten und Staudenbeete, die Bienen ausreichend Nahrung und einen sicheren Rückzugsort bieten. Auch Deinen Gemüsegarten kannst Du bienenfreundlich anlegen, denn zahlreiche Gemüsesorten, Kräuter und vor allem deren Blüten sind für diese Insekten interessant. Mit ein wenig Planung stehen den Bienen und Hummeln von April bis in den Herbst hinein wertvolle Nahrung zur Verfügung. Im Sommer haben viele Gemüsesorten und Kräuter Hochsaison, wobei fruchtbildende Gemüsesorten wie Tomaten, Zucchinis, Gurken und Kürbisse auf die Befruchtung durch Bienen und Hummeln angewiesen sind. Ohne sie müsstest Du diese Gemüsesorten per Hand bestäuben.

Doch im Gegensatz zu diesen fruchtbildenden Gemüsesorten, werden viele Gemüsesorten wie Salate oder Wurzelgemüse normalerweise vor ihrer Blütenbildung geerntet. Damit sind sie für Bienen eher weniger interessant. Um Bienen und andere nützliche Insekten in den Garten zu locken, kannst Du jedoch immer mal einen Salat oder einige Radieschen und Karotten stehenlassen, damit sie in die Blüte gehen können. Diese sind für Bienen wahre Leckerbissen und können für diese Nützlinge eine zusätzliche Nahrungsquelle darstellen. So treibt auch der Brokkoli nach der Ernte an seinen Seitentrieben neu aus. Wenn Du diese jungen, zarten Sprossen nicht alle erntest, sondern einige einfach stehenlässt, können auch deren aufgegangenen Blütenstände später von den Bienen angeflogen werden. Zwiebeln, Chicorée und Spargel entwickeln, wenn sie nicht vorher geerntet werden, ebenfalls ungewöhnlich schöne Blüten, die den Bienen zusätzliche Nahrung bieten. Auch der Schnittlauch gehört mit seinen zart-lila Blüten, die recht viel Nektar enthalten, zu den bienenfreundlichen Pflanzen im Gemüse- und Kräutergarten.

Bienenfreundliche Lückenfüller

Im Gemüsebeet entstehen nach dem Ernten einzelner Gemüse hier und da manchmal unschöne Lücken. Solche kahlen Stellen kommen in der Natur eigentlich nie vor, so dass sich hier schnell Unkräuter einfinden können. Hier kannst Du mit einer gezielten Pflanzung von bienenfreundlichen Blumen wie Zinnien oder Ringelblumen Abhilfe schaffen. Gerade die Ringelblume mit ihren gelb-orangenen Blüten ist nicht nur eine bienenfreundliche Heilpflanze, sondern kann im Gemüsebeet sogar Fadenwürmer vertreiben. Auch die Studentenblume, die unter dem Namen Tagetes bekannt ist, kann etliche Schädlinge aus dem Gemüsebeet fernhalten und gilt als bienenfreundliche Pflanze, sofern Du eine Sorte mit ungefüllten Blüten wählst. Diese einjährigen Blütenwunder sind zudem nicht nur als Lückenfüller echte Hingucker.

Duftende Kräuter

Die meisten Küchenkräuter gehören ebenfalls zu den Pflanzen, deren Blüten gern von verschiedenen Wildbienen, Honigbienen und anderen Nützlingen angeflogen werden. Ob heimische Doldenblütler, Zitronenmelisse, Bergbohnenkraut oder mediterrane und andere duftende Kräuter: Auch einige blühende Pflanzen Deines Kräutergartens solltest Du unbedingt stehen lassen. Die Blüten von Rosmarin, Salbei und Liebstöckel sehen übrigens bezaubernd aus und sind eine optische Bereicherung für jeden Garten. Ein seit alters her bekanntes Küchen- und Gurkenkraut ist der Borretsch. Seine sternförmigen, blauen Blüten sind eine wahre Augen- und Bienenweide. Von Juni bis in den August hinein kannst Du seine Blüten bewundern und beobachten, wie sich zahlreiche Insekten ebenfalls über diese nektarreiche Blütenfülle freuen. Das einjährige Gurkenkraut kannst Du zwischen April bis Ende Mai direkt ins Kräuter- oder Gemüsebeet säen. Sowohl die Blätter als auch die Blüten lassen sich zum Gurkeneinmachen oder zum Würzen von Salaten verwenden. Doch denk daran, immer einige Blüten für die Bienen stehen zu lassen.

Eine weitere einjährige Pflanze, die mit ihren farbenfrohen Blüten zahlreichen Bienen und Hummeln reichlich Pollen und Nektar bietet, ist die Kapuzinerkresse. Sie blüht unter günstigen Bedingungen sogar bis in den Herbst hinein. Zu dieser Zeit gibt es ansonsten nicht mehr allzu viele blühende Kräuter und andere Pflanzen, die von den Insekten angeflogen werden können. Blätter und Blüten der attraktiven Kapuzinerkresse sind ebenfalls eine optische und kulinarische Bereicherung für jeden Salat. Die grossen und würzigen Samenkapseln der Kapuzinerkresse kannst Du ausserdem gut in Essig einlegen und für Kartoffelsalate und andere Gerichte Deiner Wahl verwenden. Als ebenso essbare und duftende Beetumrandungen lassen sich Lavendel, Rosmarin und andere mediterrane Schönheiten um Deine Gemüse- und Kräuterbeete herum pflanzen. Diese locken mit ihren duftenden Blüten nicht nur nützliche Insekten an, sondern können mit der Zeit auch zu imposanten Grössen heranwachsen. Alle diese mediterranen, meist mehrjährigen Kräuter lassen sich nach der Ernte zudem gut trocknen. Somit kannst Du Dir bereits im Hochsommer einen Vorrat fürs ganze Jahr anlegen.

Bienenfreundliche Gründüngerpflanzen

Die stickstoffspeichernde Lupine ist als Gründüngerpflanze ein wahrer Bodenverbesserer. Doch aufgrund ihrer nektar- und pollenreichen Blüten ist sie ebenso eine Bienenweide, die zahlreiche Wildbienen- und Hummelarten sowie deren Brut mit Nahrung versorgt. Lupinen gibt es in unterschiedlichen Blütenfarben wie Blau, Violett, Pink und Rot.

Die einjährige Phacelia wird ebenfalls als Gründüngungspflanze verwendet und gilt als besonders bienenfreundlich. Dies zeigt auch ihr Zweitname, denn sie ist zusätzlich unter dem Namen „Bienenfreund“ bekannt. Von Juni bis zu den ersten Frösten kannst Du Dich an ihren blauen Blüten erfreuen. Für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge sind die Blüten des Bienenfreunds eine sichere Nahrungsquelle – selbst zu einer Zeit, in der es ansonsten kaum noch Pollen und Nektar zu finden gibt. Aufgrund ihrer schönen und langanhaltenden Blüte kannst Du die Phacelia aber auch im Staudenbeet oder Steingarten aussäen, wo sie ebenfalls zum bienenfreundlichen Blickfang wird. Selbst als Kübelpflanze auf Balkon oder Terrasse machen diese bienenfreundlichen Pflanzen eine gute Figur.

Auch verschiedene Kleearten haben sich als insektenfreundlicher Gründünger einen Namen gemacht. Diese Gründüngerpflanzen lockern mit ihren Wurzeln nicht nur verdichtete Böden auf und speichern ausserdem wertvollen Stickstoff. Die weissen oder roten Blüten sind für zahlreiche Insekten eine wertvolle Nahrungsquelle und werden daher regelmässig von Wild- und Honigbienen, Hummeln und Schmetterlingen angeflogen. Eine weitere, insektenfreundliche Pflanze, die gern für die Gründüngung verwendet wird, ist der Gelbsenf. Er zählt zu den schnellwüchsigsten Gründüngungen, die zur Bodenverbesserung eingesetzt werden. Ausserdem gilt er für mindestens 26 unterschiedliche Wildbienenarten als wertvoller Pollenlieferant und wird überwiegend von diesen bestäubt. Um Bienen etwas Gutes zu tun, muss es gar nicht unbedingt ein ganzes Beet mit diesen bienenfreundlichen Pflanzen sein. Es genügt, wenn Du am Beetrand einige Samen dieser Gründüngerpflanze aussäst, damit Bienen und andere Insekten etwas Abwechslung auf ihrem Speiseplan haben. Die Samen des abgeblühten Gelbsenfs kannst Du sogar zum Einmachen von Senfgurken oder für die eigene Senfherstellung verwenden.

Bienenfreundliche Pflanzen für Balkon und Terrasse

Nicht nur im Garten kannst Du etwas für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge tun. Auch viele Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse sind bienenfreundlich. Gerade heimische Balkonpflanzen oder auch die meisten Wildpflanzen bieten diesen Nützlingen neben wertvollen Pollen und Nektar zusätzlich einen Platz zum Unterschlupf. Zu diesen Balkonschönheiten gehören beispielsweise kleinere Sonnenblumenarten und Kornblumen, die mit ihren Blüten alle Blicke auf sich ziehen. Doch typische Gartenpflanzen wie Ringelblumen und Kapuzinerkresse kannst Du ebenfalls in Kübeln und Ampeln kultivieren. Du kannst für Kübel und Balkonkästen aber auch spezielle Saatgutmischungen mit bienenfreundlichen Blumen wählen und Dir damit Deine eigene, kleine Mini-Blumenwiese auf Balkon oder Terrasse gestalten.

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