GS717408.jpg

Kakteen und Sukkulenten pflegen – Tipps und Tricks

Wenn Du erst einmal weisst, wie Du Deine Kakteen und Sukkulenten pflegen musst, gedeihen diese Pflanzen fast von allein.

Mit dem richtigen Knowhow ist die Kakteen- und Sukkulentenpflege fast ein Kinderspiel. Dennoch gibt es einige Dinge zu berücksichtigen, damit sich diese aussergewöhnlichen Pflanzen auch wirklich wohlfühlen. Meist gelten Kakteen und Sukkulenten zwar als pflegeleicht und anspruchslos. Doch auch sie haben – wie alle Pflanzen – ihre individuellen Bedürfnisse und speziellen Vorlieben.

Kakteen und Sukkulenten pflegen – worauf Du dabei achten musst

Um zu verstehen, was diese besonderen Pflanzen bei ihrer Pflege benötigen, musst Du wissen, woher sie ursprünglich stammen. Denn die Bedingungen, unter den Kakteen und andere Sukkulenten in ihrer Heimat aufwachsen, solltest Du so gut wie möglich nachahmen. Während Kakteen aus Südamerika kommen, stammen die meisten anderen Sukkulenten aus den südafrikanischen Halbwüsten. Die Pflanzen haben sich mit der Zeit an die dort herrschenden Verhältnisse angepasst. Dies sind vor allem lange Hitzeperioden ohne nennenswerte Niederschläge, weshalb sie besonders für sonnige Standorte geeignet sind. Ausserdem sind Kakteen und Sukkulenten in der Lage, Wasser für Notzeiten zu speichern. Wenn Du eine Pflanze suchst, die Du nicht allzu oft giessen musst, sind Kakteen und Sukkulenten ideal. Allerdings reagieren diese Wüstenpflanzen sehr empfindlich auf Staunässe und benötigen daher eine gute Drainage. Zusätzlich solltest Du eine Viertelstunde nach dem Giessen überschüssiges Wasser aus dem Übertopf oder Untersetzer entfernen. Gegossen werden muss ohnehin nur, wenn das Substrat nahezu trocken ist.

Kakteen und Sukkulenten machen hierzulande während der kalten, dunklen Jahreszeit eine Wachstumspause. Ansonsten wachsen sie von Frühjahr bis Herbst. Bei im Zimmer wachsenden Kakteen und nicht winterharten Sukkulenten sollte die Umgebungstemperatur gerade im Winter an die dann herrschenden Lichtverhältnisse angepasst sein. Deshalb bevorzugen die Pflanzen im Winter, wenn es naturgemäss wesentlich dunkler ist, eine Temperatur zwischen 10 °C und 15 °C. Nicht winterharte Sukkulenten, die Du auf dem Balkon stehen hast, solltest Du daher bei Temperaturen unter 15 °C auch hereinholen. Winterharte Sukkulenten wie der Hauswurz, die Fetthenne oder der Steinbrech dürfen ganzjährig draussen bleiben. Bei anhaltend eisigen Temperaturen kannst Du die Pflanzkübel allerdings mit einem Isoliervlies schützen. Im Garten oder auf dem Flachdach wachsende Sukkulenten sind in der Regel winterhart und brauchen auch im Winter keine besondere Pflege. Sie gehören zu den besonders anpassungsfähigen Pflanzen, die sowohl im heissesten Sommer mit langen Dürreperioden als auch mit Minustemperaturen im Winter zurechtkommen.

Sukkulenten und Kakteen – der kleine Unterschied

Es gehört ein wenig Wissen über diese Pflanzen dazu, um Kakteen und Sukkulenten pflegen und ihre Eigenarten verstehen zu können. Bei Kakteen handelt es sich um eine Unterart von Sukkulenten. Somit sind zwar sämtliche Kakteen auch Sukkulenten. Doch längst nicht alle Sukkulenten sind auch dornenbildende Kakteen. Diese Dornen dienen einerseits dem Schutz der Kaktee vor Tierfrass. Andererseits helfen sie aber auch, den Pflanzenkörper zu beschatten, was gerade in sonnenreichen Höhenlagen sinnvoll ist. Ausserdem sorgen die Dornen für eine reduzierte Verdunstung und helfen der Pflanze dabei, zusätzlich Feuchtigkeit zu speichern. Im Gegensatz dazu haben andere Sukkulenten dickfleischige Blätter und Stängel, in welchen sie nicht benötigtes Wasser speichern. Sukkulenten werden in Stamm-, Wurzel- und Blattsukkulenten eingeteilt, wobei es sich bei den meisten Kakteen um Stammsukkulenten handelt.

Kakteen und Sukkulenten umtopfen

Die meisten Kakteenarten musst Du nur alle zwei bis fünf Jahre umtopfen. Das ist ja das Schöne an diesen Wüstenbewohnern: Um Kakteen und Sukkulenten zu pflegen, musst Du also nicht viel Zeit aufwenden. Der ideale Zeitpunkt zum Umtopfen dieser Wüstenpflanzen ist der Vorfrühling, denn dieser gilt als Beginn einer neuen Wachstumsphase. Lediglich während der Blütezeit sowie in der Ruheperiode von Ende September bis Ende Januar solltest Du auf das Umtopfen von Kakteen verzichten. Ob Deine Kaktee einen neuen Topf benötigt, erkennst Du an ihren Wurzeln. Schauen diese bereits aus den Drainagelöchern des Topfes heraus, solltest Du ihr auf jeden Fall einen etwas grösseren Topf gönnen. Veraltetes und verdichtetes Substrat oder Schädlingsbefall sind ein weiterer Grund für ein zeitiges Umtopfen. Hierfür benötigst Du dornenfeste Handschuhe, damit Du den Kaktus gefahrlos aus dem alten Pflanzgefäss lösen kannst. Dieser löst sich leichter, wenn Du für einige Tage vor dem Umtopfen auf das Giessen verzichtest.

Auch das Umtopfen Deiner anderen Sukkulenten geht einfacher, wenn die Topferde richtig trocken ist. Sukkulenten, die langsam wachsen, müssen weniger oft umgetopft werden als schnellwachsende Pflanzen, die teilweise jedes Jahr einen grösseren Topf benötigen. Nachdem Du die Pflanze aus dem alten Topf herausgenommen hast, solltest Du abgestorbene oder faulende Wurzeln abtrennen und den Wurzelballen etwas beschneiden. Dieses Einkürzen der Wurzeln fördert die Regeneration und die Bildung eines kompakten Wurzelsystems. Der neue Topf sollte mindestens zwei bis drei Zentimeter grösser sein als das alte Pflanzegefäss. Dennoch darf Deine Sukkulente nach dem Umtopfen nicht tiefer stehen als vorher, da der Wurzelhals der Pflanze ansonsten zu faulen beginnen könnte. Aus dem gleichen Grund solltest Du die frisch umgetopfte Sukkulente erst eine Woche nach dem Umtopfen giessen. Es ist also gar nicht so schwer, Kakteen und Sukkulenten zu pflegen und ihnen ab und zu einen neuen Topf mit frischem Substrat zu gönnen.

Kakteen und Sukkulenten richtig giessen

Kakteen sind als typische Wüstenpflanzen wahre Überlebenskünstler und speichern in ihren Wasserspeicherorganen oft literweise Wasser. Sie kommen also lange Zeit ohne Flüssigkeitszufuhr aus und sollten lieber seltener, dafür dann aber ausreichend gegossen werden. Der individuelle Wasserbedarf variiert dennoch von Kakteenart zu Kakteenart. Denn neben den aus der Wüste stammenden Kakteen gibt es auch solche, die ursprünglich aus dem Regenwald und anderen Bereichen stammen. Das gilt es zu berücksichtigen, wenn Du Kakteen und Sukkulenten pflegen willst. Da jedoch als Zimmerpflanze gehaltenen Kakteen allgemein eher unter einem Zuviel an Wasser als unter zu wenig Wasser leiden, solltest Du beim Giessen – vor allem im Winter – generell etwas zurückhaltend sein. Bei manchen Kakteenarten reicht es, sie einmal monatlich zu giessen. Andere benötigen zweimal wöchentliche Wassergaben. Ebenso wichtig sind Abzugslöcher im Boden des Pflanzgefässes. Überschüssiges Wasser kann so aus den Drainagelöchern ablaufen, damit die Kakteenwurzeln nicht faulen und samt Kaktus frühzeitig absterben.

Dornenlose Sukkulenten speichern ebenfalls Wasser – meist in ihren Blättern oder Wurzeln. Daher müssen auch diese aussergewöhnlichen Pflanzen mit Zurückhaltung gegossen werden. Erst, wenn die Erde auch in der Topfmitte trocken ist, solltest Du erneut zur Giesskanne greifen. Als Faustregel gilt hier: Je dickere Blätter Deine Sukkulente hat, desto mehr Wasser hat sie gespeichert und desto weniger oft musst Du sie giessen. Während der Ruheperiode im Winter ist es ebenfalls ratsam, sie so selten wie möglich zu giessen, da hier der Nährstoff- und Wasserverbrauch der Pflanze zusätzlich reduziert ist. Auch bei diesen wasserspeichernden Schönheiten solltest Du auf Drainagelöcher im Topfboden achten und überschüssiges Wasser nach spätestens 15 Minuten aus dem Untersetzer entfernen. In oder über die Blattrosetten von Sukkulenten solltest Du jedoch nicht giessen, sondern lediglich unmittelbar über das Substrat. Gern darfst Du den Wurzeln Deiner Sukkulente statt des herkömmlichen Giessens auch ein Tauchbad gönnen. Anschliessend muss überschüssiges Wasser jedoch ebenfalls gut ablaufen können.

Kakteen und Sukkulente pflegen und düngen

Zur richtigen Pflege von Kakteen und Sukkulenten gehört auch die Wahl des passenden Substrats. Daher solltest Du Dich für eine hochwertige Kakteen- und Sukkulentenerde oder ein anderes, optimal zusammengestelltes Substrat entscheiden. Doch irgendwann lässt selbst der Nährstoffgehalt des besten Substrates merklich nach, so dass Nähr- und Vitalstoffe in Form eines Düngers zugeführt werden sollten. Hierfür gibt es spezielle Kakteen- und Sukkulentendünger, deren Inhaltsstoffe und Zusammensetzung genau auf die Bedürfnisse dieser besonderen Pflanzen abgestimmt sind. Wie oft Du Deine Kakteen und Sukkulenten düngen solltest, hängt von mehreren Faktoren ab. Junge, schnellwachsende Pflanzen kannst Du alle drei bis Wochen düngen: Ältere Pflanzen, die nur noch langsam wachsen, benötigen seltenere Düngegaben.

Nur Notwendige speichern
Alle akzeptieren