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Die Pflanzzeit geht los – was kommt in den Garten?

Alles hat seine Zeit. Das gilt auch für die Pflanzzeit Deiner Gemüsepflanzen, Kräuter, Stauden oder einjährigen Blumen.

Das Frühjahr hält für den Gartenfreund schon vor den Eisheiligen jede Menge Arbeit bereit. Jetzt dürfen nach und nach viele Jungpflanzen, Stauden und Gehölze in die Erde. Mit dem passenden Dünger sind die Pflanzen von Anfang an mit allen Nährstoffen versorgt, die sie für einen Start ins neue Gartenjahr benötigen.

Pflanzzeit für Sträucher

Nicht alle mehrjährigen Gartenschönheiten profitieren von einer Pflanzung im Herbst. Den Rhododendron beispielsweise kannst Du bei frostfreiem Boden auch schon zwischen April und Mai pflanzen. Allerdings darf dabei nicht der gesamte Wurzelballen mit Erde bedeckt sein, sonst wird der Flachwurzler womöglich sogar eingehen. Für die nötige Stickstoffversorgung solltest Du dem jungen Rhododendron eine Portion Hornspäne gönnen. Auch ein spezieller Rhododendrondünger versorgt die Pflanze mit den wichtigen Nährstoffen, die sie für ein gesundes Wachstum und eine üppige Blüte benötigt. Zusätzlich kannst Du den Rhododendron mit einer Mulchschicht aus Rindenmulch- oder Kompost versehen, um ihn vor Kälte sowie vor vorzeitiger Austrocknung zu schützen. Auch die verschiedenen Hortensienarten können an frostfreien Tagen ab April gepflanzt werden. Sie gehören ebenfalls zu den Flachwurzlern, die nicht zu tief sitzen dürfen und ihr Wurzelwerk gut ausbreiten wollen. Die frisch gepflanzte Hortensie solltest Du in der ersten Zeit nach dem Pflanzen regelmässig giessen, um die Verwurzelung ausreichend anzuregen.

Zwar gilt der Herbst als ideale Pflanzzeit für den immergrünen Kirschlorbeer. Als Containerpflanze kannst Du den Strauch aber auch im Frühjahr pflanzen. Vor dem Einpflanzen solltest Du den Kirschlorbeer für etwa eine Stunde ins Wasser stellen, damit er sich schon einmal mit ausreichend Feuchtigkeit vollsaugen kann. Um ihn von Anfang an mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, kannst Du bereits während der Pflanzung Hornmehl oder einen anderen organischen Dünger mit ins Pflanzloch geben. So manche Beerensträucher kannst Du ebenfalls im Frühling pflanzen. Die Heidelbeere beispielsweise verträgt sowohl eine Pflanzung im Herbst als auch im Frühjahr. Sie ist – wie auch die Hortensie oder der Rhododendron – ein typischer Flachwurzler und darf daher nicht zu tief gesetzt werden. Sie gedeiht am besten in leicht saurem Boden, weshalb Du für sie auch gut Rhododendronerde verwenden kannst. Als Dünger empfiehlt sich Hornmehl oder Rhododendrondünger, der idealerweise zeitgleich mit der Pflanzung ausgebracht wird und einen möglichst hohen Stickstoffanteil aufweist.

Für Containerpflanzen ist immer Pflanzzeit

Mit Containerpflanzen bist Du von der individuellen Pflanzzeit eher unabhängig. Sobald der Boden also frostfrei ist, kannst Du Deine Containerpflanzen an den gewünschten Standort verpflanzen. Stehen Deine Containerpflanzen jedoch einige Tage und Nächte draussen im Topf, solltest Du diesen mit einem isolierenden Vlies umwickeln, damit das Wurzelwerk vor Kälte geschützt ist. Vor dem Auspflanzen sollten Containerpflanzen ihre Wurzeln bei einem ausgiebigen Wasser-Tauchbad gut mit Wasser vollsaugen können. Ausser bei Moorbeetpflanzen kannst Du mit etwas humusreicher Pflanzerde die Bodenqualität erheblich verbessern. Zu schwere Böden profitieren von einer Durchmischung mit etwas Sand. Eine zusätzliche, bedarfsgerechte Düngung sollte spätestens zwei Wochen nach dem Auspflanzen erfolgen.

Die optimale Pflanzzeit für Bäume

Je nachdem, um welche Baumart es sich handelt, sollten Bäume entweder im Herbst oder noch vor dem Austrieb im Frühjahr gepflanzt werden. Während für wurzelnackte und laubabwerfende Bäume der Herbst als ideale Pflanzzeit gilt, können Containerwaren und vor allem immergrüne Bäume auch im Frühjahr bis Ende April noch gepflanzt werden. Gerade frostempfindliche Bäume profitieren von einer Pflanzung im Frühjahr, wenn keine allzu eisigen Bodenfröste mehr zu erwarten sind. Wenn Du die ausgehobene Erde mit Kompost, Hornspänen oder einem anderen organischen Material mischst, ist der junge Baum für seinen Start auch gleich mit allem Nötigen versorgt. Nun hat der Baum einige Monate Zeit, um sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen und sich im Herbst langsam auf die kalten Wintermonate vorzubereiten. Auch besonders grosse Bäume solltest Du eher im Frühjahr pflanzen, um das Auftreten von Spannungsrissen zu vermeiden, die entstehen, wenn die Sonnen- und Schattenseite des Stammes zu starken Temperaturunterschieden ausgesetzt ist.

Wärmeliebende, exotische Steinobstbäume wie Pfirsich- oder Aprikosenbäume fühlen sich mit einer Frühjahrspflanzung ebenfalls wohler als mit einer Pflanzung im Herbst. Auch für diese nährstoffhungrigen Bäumchen empfiehlt sich eine Anreicherung des Aushubs mit Hornspänen und Kompost. Frühblühende Sorten sollten jedoch rechtzeitig am besten noch im März vor dem Austrieb in die Erde, um sich in aller Ruhe auf die Blütezeit vorbereiten und gut verwurzeln zu können. Auch etliche immergrüne Heckenpflanzen wie die Scheinzypresse oder der Buchsbaum können im Frühjahr gepflanzt werden und wurzeln noch rechtzeitig vor der Trocken- und Hitzeperiode im Sommer an. Für viele Nadelhölzer ist eine Frühjahrspflanzung bei dauerhaft frostfreiem Boden ebenfalls empfehlenswert. Durch die meist noch vorhandene Bodenfeuchtigkeit geht das Ausheben des Pflanzloches zudem leichter vonstatten als zu einem späteren Zeitpunkt. Frühtreibende Bäume wie Birke, Lärche und Erle sollten zuerst ausgepflanzt werden, während spättreibende Baumarten wie die Kiefer oder die Esche als frostempfindlicher gelten und besser erst kurz vor ihrem Austrieb auszupflanzen sind.

Gemüse, Kräuter, Stauden und Blumen

Nicht alle Gemüsepflanzen müssen bis nach den Eisheiligen warten, um ins Gemüsebeet gepflanzt werden zu dürfen. Im April dürfen schon etliche vorgezogene Pflanzen ins Beet und sogar die ersten Aussaaten kannst Du jetzt schon vornehmen. Noch früher sind die kälteresistenten Dicken Bohnen dran, die sogar schon ab Februar in die Erde dürfen. Auch die meisten Spinatsorten kannst Du bereits zwischen März und Mai direkt ins Freiland hinein säen. Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist, dürfen auch die ersten Radieschensamen ins Beet. Sommersteckzwiebeln dürfen ebenfalls zwischen März und April gesteckt werden. Alternativ kannst Du Zwiebeln in dieser Zeit auch direkt ins Freiland säen. Mangold, Möhren, Pastinaken, Schwarzwurzeln, Rote Bete und verschiedene Salatsorten vertragen ebenso eine frühe Aussaat zu dieser Jahreszeit, solange der Boden frostfrei ist. Sogar einige vorgezogene, frühe Blumenkohl- und Brokkolisorten und die ersten Kartoffeln kannst Du jetzt schon ins Gemüsebeet setzen. verschiedene Wirsing- und Kohlsorten eignen sich ebenfalls für eine frühe Pflanzung ins Freiland.

Auch viele Kräuter eignen sich für eine frühe Aussaat zu dieser Jahreszeit. Vor allem Kräuter wie Petersilie, Liebstöckel und das mehrjährige Bergbohnenkraut kannst Du jetzt schon ins Kräuter- oder Hochbeet säen. Mehrjährige Kräuter wie Thymian oder Salbei kannst Du ebenso jetzt schon ins Beet geben, denn sie brauchen etwas Zeit, um ein stabiles Wurzelwerk auszubilden und sich dann auch in Trockenperioden gut versorgen zu können. Wenn Du eine Portion gut ausgereiften Kompost oder etwas Urgesteinsmehl mit ins Pflanzloch gibst, haben Deine Kräuter alles, was sie für ihr Wachstum benötigen. Allerdings solltest Du auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Kräuter achten. Denn nicht alles Kräuter gelten als ausgesprochen nährstoffhungrig. Rosmarin und Thymian beispielsweise bevorzugen einen eher kargen Boden, während Petersilie einen humosen und nährstoffreichen Boden benötigt. Zweimal jährlich kannst Du Deinen Kräutern einen geeigneten Dünger zukommen lassen. Die Düngung sollte auf den individuellen Bedarf der Kräuter abgestimmt sein und das erste Mal nach der Pflanzung im Frühjahr erfolgen.

Frühjahrspflanzung für viele Blumen und Stauden

Prinzipiell ist eine Pflanzung im Frühjahr vor allem für frostempfindliche Stauden und Blumen empfehlenswert. Für im Herbst blühende Stauden wie Astern und Chrysanthemen ist eine Pflanzung im Frühjahr ebenfalls der Herbstpflanzung vorzuziehen. Das gilt auch für Herbstmargeriten oder die Japanische Herbstanemone, die als besonders nässe- und kälteempfindlich bekannt sind. Eine weitere Gartenschönheit, die Du im Frühjahr pflanzen kannst, falls Du die Pflanzung im Herbst verpasst haben solltest, ist die Christrose. Gibst Du dem Aushub bei der Pflanzung noch etwas Hornspäne oder reifen Kompost bei, dann benötigt die Christrose vorerst keine weiteren Düngegaben. Ansonsten ist die Zeit kurz vor dem Austrieb die beste Zeit für eine erste Düngung im Jahr.

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