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Mit dieser Pflege bringst Du Orchideen zum Blühen

Orchideen gelten als sehr anspruchsvoll. Doch mit unserem Knowhow klappt auch die Pflege dieser exotischen Schönheiten.

Die Orchidee gehört wohl zu den beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt. Dabei hat diese Pflanze mit ihren eleganten Blüten einige Ansprüche an ihren Zimmergärtner und ist mit anderen Zimmerpflanzen nicht zu vergleichen. Wenn Du Dich jedoch an einige Regeln der Orchideenpflege hältst, gedeiht und blüht diese Aufsitzerpflanze auch bei Dir zu Hause.

Orchideen gelten als sehr anspruchsvoll. Doch mit unserem Knowhow klappt auch die Pflege dieser exotischen Schönheiten.

Die häufigste Orchideenart, die als Zimmerpflanze gehalten wird, ist vermutlich die Phalaenopsis. Diese wird meist in einem transparenten Topf angeboten, da die Orchidee auch in der Natur ihre Wurzeln nicht ins dunkle Erdreich streckt, sondern auf Felsvorsprüngen und im Regenwald sogar auf Bäumen wächst. Denn auch die Wurzeln solcher sogenannten Aufsitzerpflanzen benötigen Licht, damit die Pflanze optimal gedeihen kann. Dabei wachsen die Wurzeln der Orchidee nicht nur einfach nach unten. Die meisten dieser Exoten bilden Luftwurzeln, die sogar nach oben wachsen. Diese Luftwurzeln dienen ebenfalls der Versorgung mit Licht, Luft und Luftfeuchtigkeit. Lediglich in der Erde verwurzelte Orchideenarten benötigen daher keinen transparenten Topf. Aber einige dieser terrestrischen Pflanzen entwickeln dennoch Luftwurzeln, die nicht entfernt werden dürfen. Falls Du Dir nicht sicher bist, ob es sich bei Deiner Orchidee um eine Aufsitzerpflanze, eine terrestrische oder eine semi-terrestrische Orchidee handelt, solltest Du Dich – den Wurzeln zuliebe – dennoch besser für einen transparenten Topf entscheiden.

Ein weiterer Vorteil eines durchsichtigen Topfes ist, dass Du den Zustand und Wasserbedarf der Wurzeln erkennen kannst. Denn sowohl zu viel wie auch zu wenig Feuchtigkeit kann den Wurzeln Deiner Orchidee schaden. Um Staunässe zu vermeiden, solltest Du einen Topf mit mehreren Bodenlöchern wählen. Durch diese Löcher im Topfboden kann überschüssiges Wasser ablaufen. Doch auch der Übertopf oder Untersetzer sollte nicht im Wasser schwimmen und daher regelmässig von Wasser befreit werden, damit das Wurzelwerk nicht ständig im Nassen steht. Dies hätte faulende Wurzeln zur Folge und Deine exotische Schönheit würde eingehen. Auch die Topfgrösse sollte der jeweiligen Orchidee und ihrem Wurzelvolumen angepasst sein. Je nach Grösse der Orchidee und ihres Wurzelwerks empfiehlt sich ein Topf mit acht oder zwölf Zentimeter Durchmesser. So manche Orchidee überrascht jedoch mit einem imposanten Wurzelwachstum und benötigt sogar ein noch grösseres Pflanzgefäss. Denn immerhin sollte neben den Wurzeln auch noch das entprechende Substrat in den Topf passen.

Weitere Eigenschaften eines Orchideentopfes

Statt eines klaren Topfes kannst Du auch gerne einen milchigen oder farbig-transparenten Topf wählen. Der meist nicht lichtdurchlässige Übertopf sollte daher auch ausreichend Raum bieten, damit zumindest die lichthungrigen Luftwurzeln Platz zum Herauswachsen haben. Viele Orchideen-Übertöpfe sind aus hochwertiger Keramik gefertigt, um für eine stabile Temperatur im Wurzelbereich zu sorgen. In den meisten Untertöpfen ist eine Art Stufe integriert, die als Abstandhalter vom Untertopfboden zum Topfboden des Übertopfes dient. Etwa alle zwei bis drei Jahre solltest Du Deine Orchidee in einen grösseren Topf umtopfen. Auch bei Substratverfärbungen, unangenehm riechenden Substrat oder dem Auftreten von Schädlingen benötigen Orchideen einen neuen Topf.

Gut versorgt – mit dem optimalen Orchideensubstrat

Herkömmliche Blumenerde ist für Orchideen nicht geeignet, denn auch in der Natur sind diese Aufsitzerpflanzen nicht in normaler Erde verwurzelt. Stattdessen benötigen diese Pflanzen ein spezielles Orchideensubstrat – vorzugsweise mit einem Anteil Kiefern- oder Pinienrinde. Diese sorgt für ausreichend Sauerstoff im Wurzelbereich und verhindert schädliche Staunässe. Orchideensubstrat sollte möglichst locker und durchlässig sein, damit sich die Wurzeln darin wohlfühlen. Blähton oder Kokosfasern sind oft Teil eines Orchideensubstrates und dienen überwiegend als Füllmaterial. Für den idealen pH-Wert sorgt beispielsweise die Zugabe von tonsaurem Kalk. Gegen zu trockene Heizungsluft im Winter helfen Perlit oder Tongranulat, die die Fähigkeit besitzen, Feuchtigkeit zu speichern und bei Bedarf an die Wurzeln abzugeben. Organisches Substrat verändert sich mit der Zeit und neigt dann zu Verdichtungen und Undurchlässigkeit. Daher solltest Du Dein Substrat regelmässig kontrollieren und Deine Orchidee gegebenenfalls umtopfen und mit frischem Substrat versorgen. Je hochwertiger jedoch das Substrat ist, desto mehr Zeit kannst Du Dir zum Umtopfen lassen.

Welches das passende Substrat für Deine Orchidee ist, hängt unter anderem auch davon ab, um welche Orchideenart es sich dabei handelt. Denn jede Orchideenart hat ihre individuellen Vorlieben und Anforderungen. Auch auf das Alter der Orchideen kommt es bei der Auswahl des Orchideensubstrats an. Da jüngere Planzen zartere Wurzeln haben als ältere Pflanzen, sollte auch das Substrat für Jungpflanzen entsprechend weniger grob sein. Für jüngere Pflanzen oder auch kleinere Orchideenarten empfiehlt sich ein Substrat mit auflockernden Kokosfasern, da dieses ebenfalls in der Lage ist, Feuchtigkeit zu speichern und an die Wurzeln abzugeben. Manche Orchideenkenner kultivieren diese Aufsitzerpflanzen sogar ganz ohne Substrat. Damit die Pflanze dennoch ausreichend Feuchtigkeit erhält, besprühen sie Wurzeln, Luftwurzeln und Blätter täglich mit Wasser und geben bei Bedarf auch den Orchideendünger in die Sprühflasche. Das Kultivieren von Orchideen ganz ohne Substrat funktioniert jedoch nur, wenn die Pflanzen in einem ausreichend grossen Glas oder als Aufsitzer auf einem Ast gehalten werden.

Tipps zur Orchideenpflege

Im Regenwald sind diese Exoten durch das Blätterdach grösserer Pflanzen vor zu viel Sonne geschützt. Ein Standort in der prallen Mittagssonne ist also nicht zu empfehlen. Stattdessen benötigen diese Pflanzen eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit. Ein Badezimmer mit Tageslicht kann daher ein idealer Standort für Deine Orchidee sein. Denn warm und hell mag es diese Tropenschönheit schon. Temperaturen von etwa 25°C im Sommer und um die 20°C im Winter sind ideale Bedingungen, um Deine Orchidee zum Blühen zu bringen. Um in unmittelbarer Umgebung Deiner Orchidee die Luftfeuchtigkeit ganzjährig etwas zu erhöhen, kannst Du folgenden Trick ausprobieren: Feuchte eine kleine Handvoll Blähtonkügelchen leicht an und gib diese in den Orchideenübertopf. Anschliessend stellst Du das Pflanzgefäss mit Deiner Orchidee wieder in den Übertopf hinein. Die Feuchtigkeit verdunstet nach und nach und steigt dabei in Richtung Pflanze nach oben. Im Sommer begünstigen die warmen Sommertemperaturen diesen Prozess, während im Winter die Heizungswärme die Verdunstung fördert.

Das herkömmliche Giessen von oben eignet sich nicht immer für diese empfindlichen Aufsitzer-Orchideen. Stattdessen solltest Du die Pflanze etwa einmal wöchentlich vorsichtig aus ihrem Übertopf holen und ihr für etwa eine Stunde samt Untertopf ein Tauchbad gönnen. Hierfür verwendest Du am besten abgekochtes und abgekühltes, möglichst kalkarmes Leitungswasser. Durch dieses Bad können sich die Wurzeln mit Wasser vollsaugen und dieses für einige Zeit speichern. Nach dem Bad muss Du die Pflanzenwurzeln noch etwas abtropfen lassen, damit sie in ihrem Topf nicht im Wasser stehen. Bist Du nicht sicher, ob die Pflanze gerade Wasser benötigt, dann kontrolliere die Farbe ihrer Wurzeln. Ein sattes, glänzendes Grün verrät Dir, dass Du Dir noch Zeit lassen kannst. Haben sich die Wurzeln jedoch grau verfärbt, dann ist es Zeit für ein Tauchbad. Bei Zeitmangel darfst Du Deine Pflanze gern auch einmal von unten giessen und einige Stunden später überschüssiges Giesswasser aus dem Übertopf entfernen.

Orchideen zum Blühen bringen

Möchtest Du Deine Orchidee einige Zeit nach der Blüte erneut zum Blühen anregen, dann schneide den Stiel unmittelbar über der dritten Verdickung ab. Dies funktioniert jedoch nur bei mehrtriebigen Orchideenarten wie der Phalaenopsis. Eine weitere Möglichkeit, um diese Orchidee zum Blühen zu motivieren, ist es, sie für einige Wochen im Winter in einen leicht abgedunkelten und kühlen Raum zu stellen. Bei Orchideenarten mit nur einem Trieb solltest Du den Stiel bis zum Boden abschneiden. Nach der Blüte benötigen einige Orchideenarten eine kurzen Ruhephase. Anschliessend braucht Deine Orchidee ausreichend Nährstoffe für eine neue Blütezeit, weshalb Du sie einmal im Monat mit einem Flüssigdünger versorgen solltest.

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